Was ist eine Fettstoffwechselstörung?

Fettstoffwechselstörungen werden oft sehr spät erkannt, da sie bei Patienten weder Schmerzen noch an andere Beschwerden auslösen. In vielen Fällen gehen sie mit Übergewicht einher. Eine Fettstoffwechselstörung liegt vor wenn entweder die LDL-Cholesterinwerte zu hoch sind (größer 190 mg/dl). Man spricht dann von einer Hypercholesterinämie. Sind hingegen die Triglyceridwerte zu hoch (größer 200 mg/dl) spricht man von Hypertriglyceridämie. Liegen beide Werte zu hoch spricht man auch von kombinierte Hyperlipidämie.

Die Ursachen für Fettstoffwechselstörungen können in falscher Lebensweise begründet sein. Es gibt aber auch vererbliche Varianten. Auch können andere Krankheiten Fettstoffwechselstörungen als Nebenwirkung erzeugen. Diabetes Mellitus oder Schilddrüsenunterfunktion sind Beispiele dafür.

Werden Fettstoffwechselstörungen nicht behandelt, droht Arteriosklerose. Hier lagern sich Substanzen an den Innenwänden der Blutgefässe ab. Durch den verringerten Innendurchmesser kann das Blut nicht mehr ungehindert fliessen. Die Folge sind Durchblutungsstörungen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall.

Die wichtigsten Maßnahmen bei Fettstoffwechselstörungen sind Ernährungsumstellung und Steigerung der sportlichen Aktivitäten.

Wie sollte die Ernährung bei Fettstoffwechselstörung umgestellt werden?

Herbstpfanne Die Umstellung der Ernährung erfordert leider einige harte Einschnitte, die von vielen als "schmerzhaft" empfunden werden. Diese Webseite soll aber dabei helfen trotzdem einen abwechslungreichen und schmackhaften Speiseplan zu entwickeln.

  1. Die Reduktion des Alkoholkonsums, am besten sogar Abstinenz. Besonders bei Hypertriglyceridämie ist dieser Schritt angeraten.
  2. Die Reduktion der Zuckerzufuhr. Diebei zählt nicht nur der klassische Industriezucker sondern auch andere Formen wie Fructose in Obst, Honig, Traubenzucker, einige Zuckerersatzstoffe wie Sorbit oder Xylit.
  3. Im Internet kursieren oft Mythen über vermeintliche gesunde Zuckeralternativen wie z.B. Agavendicksaft. Diese sind aber genau so zu vermeiden. Zucker ist auch in vielen Produkten versteckt: Brot, Fertigprodukte, Getränke.
  4. Der Ersatz von weißem Mehl durch Vollkornalternativen. Es ist dabei nachrangig ob Weizenvollkornmehl oder Dinkelvollkornmehl verwendet wird.
  5. Verzicht auf gesättigte Fette. Dabei ist der Verzicht auf rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm etc) wichtig aber auch Butter, Schmalz oder pflanzliche gesättigte Fette wie Kokosfett sollten reduziert werden.
  6. Weißer geschälter Reis sollte durch Vollkornreis ersetzt werden.
  7. Omega-3-Fettsäuren sollten zu regelmäßigen Speiseplan gehören. Hier können zum Beispiel Fisch (Lachs, Hering, Makrele) gute Lieferanten sein.
  8. Viel Gemüse essen: Gemüse liefert Vitamine und Mineralien, enthält teilweise wichtige Ballaststoffe und ist fettarm.
  9. In einigen der oben genannten Punkten schon enthalten aber trotzdem nocheinmal erwähnenswert: Ballaststofe. Vollkornprodukte, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte seien hier nur als Beispiel genannt.
  10. Eier sollten reduziert werden. Nur maximal 2 Eier pro Woche.

Welche Lebensmittel sind bei Fettstoffwechselstörung empfehlenswert?

Die folgende Übersicht soll einen Überblick über empfehlenswerte und zu vermeidende Lebensmittel geben:

 empfehlenswertnicht empfehlenswert
Gemüse:eigentlich alle Arten, egal ob frisch oder Tiefkühlkost
Obst:Obst sollte nur in Maßen genossen werden (Daumenregel: zwei Hand voll). Zuckerreiche Obstsorten wie Weinrauben oder Bananen sollten besonders sparsame eingesetzt werden. Himbeere, Heidelbeeren, Sauerkirschen, Pflaumen, Papaya, Kiwi und andere sind eher empfehlenswert.gezuckerte Obstkonserven
Fleisch:Huhn, Pute, mageres Fleisch wie Kalbfleisch, Wild, LammEnte, Schwein, Rind, Gans, Speck, Innereien
Wurst:Geflügelwurst, Kalbfleisch- oder GeflügelsülzeLeberwurst, Mettwurst, Salami, Bratwurst
Fisch:sowhl fette als auch magere FischeMuscheln, Austern, Garnelen, Kaviar, Aal, panierter Fisch
Öle und Speisefette:Rapsöl, Olivenöl, LeinölButter, Schmalz, Kokosfett
Eier:maximal 2 pro Wocheinsbesondere mehr als 2 Eigelb pro Woche
Käse:Sauermilchkäse und fettarme Sortendie meisten nicht fettreduzierten Käsesorten mit mehr als 40% i.Tr.
Milchprodukte:Joghurt natur 0,1 oder 1,5%, Magerquark, Buttermilch, Kefyr, Skyrgriechischer Joghurt, Sahne, Creme fraiche, Schlagsahne, Butter, Schmand
Kartoffeln:gekocht oder als FolienkartoffelKartoffelchips
Backwaren:Vollkornbrot, Vollkornbrötchen, Kuchen mit Vollkornmehl und ohne ZuckerWeissbrot, Mischbrot, Toastbrot, Blätterteig, Kuchen, Kekse und andere Erzeugnisse aus weißem Mehl
Getränke:Wasser, ungesüßte Tees, alkoholfreies Bier (auf Zuckergehalt achten)Softddrinks, alkoholische Getränke, Orangensaft


Diese Übersicht kann natürlich nur ein erster Überblick sein. Auf dieser Seite finden sie zu jeder Zutat detaillierte Informationen und Hinweise, wenn das Lebenmittel nur selten oder in geringen Mengen konsumiert werden soll.

Wie sollten die Nährstoffe bei Fettwechselstörung zusammengesetzt sein?

Die DGE empfiehlt folgende Relation zwischen den Nährstoffen:
  • 30% Fett
  • 55% Kohlehydrate
  • 15% Eiweiß
Auf dieser Seite finden sie meine persönliche Erfahrung mit einer kompletten Ernährungsumstellung.